Die aktuelle Schlechtwetterperiode habe ich genutzt, um den 12″ Newton zu „tunen“ und dabei hoffentlich ein paar Probleme zu beseitigen.
Hier wackelt was
Das Hauptproblem war Hysterese, also nicht nachvollziehbares „Wackeln“ irgendeines Teils – im Bereich von 0,1 mm (!).
Da die Basis für den Okularauszug standardmässig nur 2 winzige Madenschrauben – die noch dazu genau 180° gegenüberliegen – besitzt, habe ich hier angefangen und 4 weitere Schraubengewinde im Abstand von jeweils 30° zur Originalschraube gedreht (im Bild mit messingfarbenen Schrauben zu sehen)
Um die Stabilität weiter zu erhöhen, wurden Tubusringe von Orion UK angebracht. Diese ersetzen eine direkte Montage der Montageschiene am Tubus. Den Tubusringen wurden noch zwei zusätzliche Gewinde verpasst, um die Losmandyschiene vollflächig verschrauben zu können. Am Bild erkennt man noch den blauen Schraubensicherungslack.
Reflektionen
Das zweite Problem war die Tubusinnenfarbe. Im Sommer hatte ich den Tubus innen mit einer Mischung aus Schultafellack und Sand gestrichen. Am Anfang war das rabenschwarz und hat die Reflektion gut absorbiert. Mittlerweile wurde aus dem schwarz ein grau… Und ich wollte auf Velours umsteigen, da dieses angeblich den Taubeschlag der Optiken verzögert. Leider hielt die selbstklebende Velours auf der rauhen Oberfläche nicht, und trieb mich zur Verzweiflung. Durch Zufall bin ich auf das Protostar Flockboard gestossen.
Mit PET Folie aus dem Baumarkt und d-c-fix Velours ist diese Idee günstig kopiert und funktioniert wunderbar!
Die fertig beklebte und zugeschnitte Folie wird dann einfach zusammengerollt in den Tubus geschoben und hält ohne zu Kleben.
Vor dem montieren der Optiken wurde das Velours noch mehrfach mit dem Fusselroller abgerollt.
Tau
Das nächste Problem war die Tubuslänge mit aufgesetzter Taukappe. Durch die Gesamtlänge von knapp 2 Meter konnte man bei geschlossenem Dach nicht mehr umschwenken (und damit von der Parkposition nicht zur Flatfield Leuchtfolie schwenken) und bei Aufnahmen im Zenit war der Wind ein Problem, da die Taukappe dann vollständig über die Seitenwand ragt. Deshalb habe ich bei Kendrick zugeschlagen und eine Fangspiegelheizung erstanden und montiert.
Das Kabel für den Anschluss ist durch den Tubus geführt
Zwangsbelüftung
Zuletzt wurde noch das offene Ende des Tubus verschlossen – mit einer dünnen Holzscheibe, einem 12V Lüfter mit Anschlüss für die ASA PWM Steuerung und Dichtband. Gehalten wird das Ganze von drei Haargummis.